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„Im Februar sind wir in den Krisenmodus gewechselt“ Interview mit WEMAG-Technikchef Thomas Murche

Im folgenden Interview erklärt WEMAG-Technikchef Thomas Murche, wie sein Unternehmen sich auf die Corona-Pandemie eingestellt hat und seine Mitarbeiter vor Schaden bewahren möchte.

„Im Februar sind wir in den Krisenmodus gewechselt“
Thomas Murche, WEMAG

EEHH: „Wann ist Ihnen die Tragweite der Corona-Pandemie bewusst geworden? Wie haben Sie bei der WEMAG reagiert?“

Thomas Murche: „Wir haben bereits Anfang Februar in einer Vorstandssitzung entschieden, vorbereitende Maßnahmen zu treffen. Beispielsweise haben wir Hygienemittel wie Desinfektionsmittel und Mundbedeckungen besorgt. Im März sind wir in den Krisenmodus gewechselt und haben Präventionsmaßnahmen eingeleitet, da wir als Stromversorger und Betreiber des Telekommunikationsnetzes Teil der kritischen Infrastruktur sind. Anfang März haben wir eine entsprechende Vereinbarung mit dem Betriebsrat geschlossen und eine Arbeitsgruppe Pandemie und einen Krisenstab gebildet. Im sechsköpfigen Krisenstab sitzen unter anderem Vertreter aus den Bereichen Personal, Unternehmenskommunikation, IT und Recht. Die Leitung des Krisenstabs übernehmen im wöchentlichen Wechsel die leitenden Angestellten der Unternehmensgruppe.  Hier besprechen die Kollegen vor allem die wirtschaftliche Lage. Industrie- und Gewerbekunden beziehen zum Beispiel aktuell deutlich weniger Strom, was sich signifikant auf die Umsätze der WEMAG auswirkt. Darauf müssen wir in unseren Planungen entsprechend reagieren.“

EEHH: „Haben Sie Ihre Mitarbeiter tatsächlich kaserniert, wie man den Medien entnehmen konnte? Was bedeutet das konkret?“

Thomas Murche: „Bislang haben wir unsere Mitarbeiter noch nicht kaserniert. Wenn es nötig wird, können wir die Kollegen in ‚Wohnwagen‘ unterbringen, die zur Vermeidung von Infektionen von der Außenwelt isoliert sind. So eine Kasernierung bringt natürlich besondere Herausforderungen für die Mitarbeiter, die ihre Familien und Freunde dann über Monate nicht treffen können. Die WEMAG versucht, in den ‚Wohnwagen‘ eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, beispielsweise mit Indoor-Sportmöglichkeiten.“

EEHH: „Wie gestaltet sich Ihr persönlicher Corona-Arbeitsalltag? Wie finden Sie Ausgleich in Ihrer Freizeit?“

Thomas Murche: „Auch ich pflege derzeit keine Kontakte zur Außenwelt. Bei den Arbeitsaufgaben wechsle ich mich mit einem Kollegen ab. Einer von uns beiden arbeitet im Büro, der andere im Homeoffice. Gelegentlich müssen wir doch noch Unterschriften leisten und Post sichten. In meiner Freizeit versuche ich, mich möglichst viel zu bewegen, auf dem Home-Trainer oder auf dem Fahrrad. Außerdem lese ich gern oder spiele eine Runde Schach.“

Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Zeit und Ihre interessanten Antworten. Für die kommenden Monate wünschen wir Ihnen und Ihren WEMAG-Kollegen Zuversicht und Durchhaltevermögen!

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Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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