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IFO-Studie: „Dezentrale Energieversorgung vs. Netzausbau“

Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut IFO hat für die IHK München und Oberbayern eines der wichtigsten Gutachten für die deutsche Energiewende veröffentlicht.

IFO-Studie: „Dezentrale Energieversorgung vs. Netzausbau“
EEHH GmbH

Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut IFO hat für die IHK München und Oberbayern eines der wichtigsten Gutachten für die deutsche Energiewende veröffentlicht. Immer wieder stellen verschiedene – oft interessensgeleitete – Seiten die Frage, ob die großen, neuen Stromtrassen von Norddeutschland nach Süddeutschland wirklich notwendig sind. Oft lautet die Argumentation: mit dezentraler Energieversorgung aus Solaranlagen und Biomasseanlagen („Stichwort „Güllekraftwerke“) ginge es auch ohne große Trassen.

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger schlug bis vor wenigen Wochen wiederholt in diese Kerbe, bis ihn der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder korrigierte. Viele lokale Bürgerinitiativen gegen den Trassenbau bringen die Argumente immer wieder; häufig ist unklar, welche Grundlage sie hierfür nutzen.

Insofern schafft die neue Studie im Auftrag der IHK hoffentlich eine unverrückbare Erkenntnis, indem sie feststellt: „Wegen des dafür erforderlichen Ausbaus der erneuerbaren Energien sind die beiden in Bayern endenden HGÜ-Leitungen mit jeweils 2 GW Kapazität von besonderer Bedeutung, um den Wind- und Solarstrom zwischen Nord- und Süddeutschland transportieren zu können und den Stromhandel in der deutschen Gebotszone auch zukünftig zu ermöglichen“.

Um die wegfallende Kapazität der Kernkraftwerke in Bayern auszugleichen, ist der Strom aus dem Norden unverzichtbar. Dass man auch in Bayern mehr Windparks bauen könnte, um weniger Strom aus dem Norden einsetzen zu müssen, hat man selbst in der Hand: die 10-H-Abstandsregel hat seit der Einführung in Bayern vor einigen Jahren sehr effektiv verhindert, dass neue Windanlagen gebaut werden können. Jetzt allmählich scheinen einige energiepolitische  Zusammenhänge auch im Süden anzukommen.

Studie unter:

https://www.ifo.de/publikationen/2019/monographie-autorenschaft/dezentrale-energieversorgung-versus-netzausbau

Über Jan Rispens

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Seit Gründung in 2011 ist Jan Rispens, als gelernter Elektrotechnik-Ingenieur, Geschäftsführer der EEHH Clusteragentur und seit 20 Jahren aktiv im Bereich nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz.

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