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„Ich möchte eine Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie schlagen“ Interview mit neuem EEHH-Vorstandsmitglied Prof. Kaltschmitt

Seit Sommer 2017 begrüßt das EEHH-Cluster Prof. Dr. Martin Kaltschmitt, TU Hamburg, als neues kooptierendes Vorstandsmitglied. Wir haben ihn befragt, wie er die Arbeit des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg in den kommenden zwei Jahren mit gestalten möchte.

„Ich möchte eine Brücke zwischen Wissenschaft und Industrie schlagen“

EEHH: Wie möchten Sie sich als kooptierendes Vorstandsmitglied in das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg einbringen?

Prof. Kaltschmitt: Erneuerbare Energien gewinnen national und international zunehmend an Bedeutung. Außerdem beobachten wir global stark wachsende Märkte. Deshalb müssen wir mehr Ingenieure ausbilden, die Anlagen und Systeme auf Basis regenerativer Energien entwickeln. Und in diesem Zusammenhang Hamburg ist insbesondere für Windenergie und Energiesysteme ein hervorragender Standort. Deshalb sehe ich meine primäre Aufgabe als EEHH-Vorstandsmitglied darin, eine Brücke zwischen der Wissenschaft und der Industrie im Bereich regenerative Energien zu schlagen.

EEHH: Was sind Ihre aktuellen Forschungsprojekte?

Prof. Kaltschmitt: Am Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft der Technischen Universität Hamburg befassen wir uns beispielsweise mit der besseren Systemintegration einer fluktuierenden Stromerzeugung ins öffentliche Netz. Außerdem arbeiten wir daran, den Feinstaub von Biomassefeuerungen zu mindern. Auch eine bessere Energieplanung in Entwicklungsländern beschäftigt uns.

EEHH: Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen in der Energiewende?

Prof. Kaltschmitt: Eine der größten Herausforderungen der Energiewende ist es, die einzelnen Akteure in der Energiewirtschaft zu überzeugen, dass es im Energiesystem um eine Gesamtsystemintegration geht. Daher müssen alle stärker als bisher miteinander kooperieren.

EEHH: Was wünschen Sie sich von der nächsten Bundesregierung im Energiebereich?

Prof. Kaltschmitt: Von der neuen Bundesregierung wünsche ich mir vor allem Beständigkeit in Bezug auf die bereits bekannten energie- und klimapolitischen Ziele. Außerdem sollte sie den energiewirtschaftlichen Rahmen weiter entwickeln, in dem sie das Bewährte fortführt und trotzdem den neuen Herausforderungen gerecht wird. Auch sollte der Wärmemarkt mehr als bisher in den Mittelpunkt gerückt werden. Zusätzlich muss die Integration der einzelnen Teilenergiesysteme – Strom, Wärme und Verkehr – mehr als bisher im Fokus rücken.

 

 

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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