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Hamburg und Japan: wachsende Partnerschaft für eine erneuerbare Zukunft
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr konnte die Hydrogen Technology World Expo - die Weltleitmesse für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in Europa - 2026 erneut eine positive Bilanz ziehen: 300 internationalen Sprecher*innen, 1.000 Aussteller und 18.000 Besucher*innen. Gemeinsam mit 15 Unternehmen aus der privaten und städtischen Wirtschaft repräsentierte das EEHH-Cluster das Hamburger Wasserstoff-Ökosystem auf der Messe. Das Interesse aus internationalem Publikum war riesig; vor allem Delegationen aus Japan informierten sich ausführlich über Hamburg und norddeutschen Wasserstoffmarkt. Der Austausch stärkt die bestehenden engen Beziehungen zwischen Hamburg und verschiedenen japanischen Regionen weiter.
Hamburgs Wasserstoffwirtschaft erlangt große Aufmerksamkeit aus Japan
Während der drei Messetage besuchten mehrere japanische Delegationen den EEHH-Gemeinschaftsstand. Durch einen Überblicksvortrag am Touch-Table und die Einzelgespräche mit Mitausstellern wurden ihnen Hamburgs Stärke und Potential im Bereich Wasserstoff verdeutlicht. Ob Vertreter*innen großer Konzerne wie Kawasaki und Mitsubishi oder des japanischen Wirtschaftsministeriums – die Besucher*innen waren begeistert von der Strategie, den Projekten und der technologischen Innovation, mit denen Hamburg die Klimaneutralität bis 2040 erreichen möchte. Für das EEHH-Cluster war besonders erfreulich zu sehen, dass die während der letzten Japan-Reisen (Smart Energy Week 2024 und Weltausstellung Osaka 2025) geknüpfte Kontakte bei dieser Gelegenheit vertieft werden konnten.
Fukushima-Hamburg Research Dialogue
Fukushima gilt in Japan als Vorreiterregion für die Wasserstoffforschung. Mit dem Fukushima Renewable Energy Institute (FREA) verfügt die Region über eine der bedeutendsten öffentlichen Forschungszentren des Landes, die auf technologieorientierte Forschung, Entwicklung und Innovation von erneuerbaren Energien fokussiert ist. Die Kompetenz in der Wasserstoffforschung wurde durch das neu aufgebaute Hydrogen Energy Research Institute an der Fukushima University verstärkt. Zudem ist das Fukushima Hydrogen Energy Research Field (FH2R) ansässig – die weltweit größte Demonstrationsanlage zur Herstellung und Erforschung von grünem Wasserstoff.
In Hamburg wird die Forschungsarbeit entlang der erneuerbaren Wertschöpfungskette im Energieforschungsverbund Hamburg (EFH) gebündelt. Der Zusammenschluss von fünf großen öffentlichen Hamburger Hochschulen fungiert als zentrale Plattform für regionale Forschung, Innovation und internationale Vernetzung.
Beim ersten Hamburg-Fukushima Research Dialogue Mitte November, koordiniert durch das EEHH-Cluster, kommen die EHF-Mitglieder Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Universität Hamburg und die Forschungseinrichtungen aus Fukushima zusammen. Die Veranstaltung markiert den Auftakt zur Weiterentwicklung der Partnerschaft zwischen der Präfektur Fukushima und der Stadt Hamburg, mit einem klaren Fokus auf wissenschaftlichen Austausch.
Neuer Meilenstein für die Wasserstoff-Importinfrastruktur in Hamburg
Im Rahmen der Hydrogen Technology World Expo unterzeichneten die Daimler Truck AG, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die Kawasaki Heavy Industries Ltd. gemeinsam eine Absichtserklärung zum Aufbau einer Lieferkette für den grünen Flüssigwasserstoff über den Hamburger Hafen ins europäische Hinterland.
Laut der jüngsten Wasserstoff-Importstudie der Stadt Hamburg wird angenommen, dass bis zum Jahr 2045 ein Import von verflüssigtem Wasserstoff technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Für den Import und die Lagerung von flüssigem Wasserstoff und Ammoniak müssen im Hamburger Hafen neue Infrastrukturen (teils durch private Investoren) geschaffen werden. Die seeseitige Infrastruktur des Hamburger Hafens ist geeignet, um die für das Jahr 2045 progressiv prognostizierten seeseitigen Hamburger Importmengen an grünem Wasserstoff und seinen Derivaten aufnehmen und somit 47% des gesamtdeutschen seeseitigen Importbedarfs decken zu können. Durch diese Kooperation erreicht Hamburg einen weiteren wichtigen Meilenstand bei der Errichtung der Wasserstoffimport-Infrastruktur.
Ausblick 2026
Das Jahr 2025 nähert sich langsam dem Ende, und die Planung für 2026 nimmt beim EEHH-Cluster bereits Form an. Japan ist ein Schwerpunktmarkt der Internationalisierungsstrategie. Nachfolgend eine Übersicht zu den wichtigsten Aktivitäten mit Japan-Bezug vorgestellt.
Januar: Wirtschaftsseminar mit Fukushima
Im Januar erwartet Hamburg eine hochrangige Wirtschaftsdelegation unter der Leitung des Governeurs Masao Uchibori aus Fukushima. Im Rahmen des Besuchs unterzeichnen die Präfektur Fukushima und die Stadt Hamburg eine Erneuerung des Memorandum of Understandings. Das EEHH-Cluster organisiert als Begleitprogramm ein Wirtschaftsseminar „Hamburg-Fukushima Renewable Energy Roundtable“, um den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch in den Themenfeldern Wasserstoff und Sektorenkopplung zu fördern. Agenda und Anmeldung unter hier.
März: EEHH-Cluster auf Smart Energy Week in Tokio
Die Smart Energy Week in Tokio zählt zu den führenden Fachmessen für erneuerbare Energien im asienpazifischen Raum. Unter einem Dach präsentieren sich sieben Sektoren: Windenergie, Solar, Wasserstoff, Batterietechnologie, intelligente Stromnetze, Biomasse und emissionsfreie Wärmekraftwerke. Das EEHH-Cluster wird zum ersten Mal als Mitaussteller auf dem Gemeinschaftsstand des internationalen Windverbandes World Forum Offshore Wind (WFO) in der Halle der Wind-Expo teilnehmen. Ziel ist es, Hamburg in der internationalen Windbranche sichtbarer zu machen.
Hamburg Invest (als Teil der Hy5-Initiative) und die Universität Hamburg werden ebenfalls vor Ort sein, um Hamburg als zentralen Wasserstoffstandort in Norddeutschland stärker zu positionieren. Außerdem ist ein Besuch in Fukushima mit Besichtigung bei lokalen Wasserstoff-/Ammoniakprojekten geplant.
Herbst: die Leitmessen in Hamburg
Rund um die Leitmessen WindEnergy Hamburg und Hydrogen Technology World Europe 2026 wird das EEHH-Cluster weitere gemeinsame Aktivitäten mit dem Kooperationspartner Fukushima anbieten.
Mitgliedsunternehmen, die sich für den japanischen Markt bzw. die Smart Energy Week 2026 interessieren, können jederzeit Jingkai Shi, Internationale Kooperationen Erneuerbare Energien, jingkai.shi@eehh.de kontaktieren.