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Hamburg als neue Heimat der Weltleitmesse für Wasserstoff

800 Aussteller, 15.000 Fachbesucher*innen aus mehr als 100 Ländern und neuste Wasserstofftechnologien - die Europas größte Wasserstoffmesse „Hydrogen Technology Expo Europe“ zog eine positive Bilanz bei ihrer Premiere in Hamburg. Das EEHH-Cluster organisierte einen Gemeinschaftsstand für 20 Industrie- und Energieunternehmen und präsentierte Hamburg als führende Wasserstoffmetropole Europas vor internationalem Publikum.  

Hamburg als neue Heimat der Weltleitmesse für Wasserstoff
Hamburg Pavilion, Copyright: EEHH

North Sea Hydrogen Workshop

Zusammen mit fünf Partnern aus den Anrainerstaaten der Nordsee (NRW.Energy4Climate, Niedersächsischem Wasserstoff-Netzwerk, Netherlands Business Support Office Hamburg, Innovation Norway und Scottish Development International) veranstaltete das EEHH-Cluster (vertreten durch Sibyl Scharrer, Projektleitung Internationale Kooperation Wasserstoff) im Vorfeld der Messe bei Taylor Wessing einen internationalen Wasserstoffworkshop. Ziel war es, Einblick in aktuelle Projekte entlang der Wasserstofflieferkette in der Nordseeregion zu geben, Hemmnisse und Chancen zu diskutieren und neue Geschäftspartnerschaften aufzubauen. Über 60 Wasserstoffexpert*innen und Unternehmersvertreter*innen waren vertreten.

North Sea Hydrogen Workshop, Copyright: NRW Energy4Climate

Zu Beginn des Workshops erläuterte Taylor Wessing rechtliche Rahmenbedingungen für den Wasserstoffmarkt und die notwendige Infrastruktur in Deutschland. Die EEHH-Mitglieder Storenergy GmbH und die Hamburg Hafen und Logistik AG hielten Fachvorträge über Wasserstoffimport und -speicherung sowie -transport. Hamburgs Kupferhersteller Aurubis nahm an einer Podiumsdiskussion teil, die sich mit der Fragestellung Mögliche Geschäftsmodelle beschäftigte. Grüner Wasserstoff gilt als der Hoffnungsträger für das Energiesystem der Zukunft. Allerdings ist er aufgrund des hohen Preises aktuell nicht wettbewerbsfähig. Um den Markthochlauf zu beschleunigen und seinen Nutzen zur Dekarbonisierung der Industrie im großen Umfang zu entfalten, sind neben Pilotprojekten Förderinstrumente und die klare Definition und Kriterien von grünem Wasserstoff entscheidend.

Wasserstofflieger ZEROe von Airbus, Copyright: EEHH

Hamburgs Wasserstoffwirtschaft fasziniert internationale Delegationen

Internationaler Austausch und Kooperation im Bereich Wasserstoff spielen für Hamburg eine besondere Rolle. Angesichts des dringenden Importbedarfs von Wasserstoff stellte Hamburg bereits vor zwei Jahren eine eigene Importstrategie vor, um den Hamburger Hafen als zentrale Wasserstoffimport-Drehscheibe Europas zu etablieren. Die Zusammenarbeit mit potenziellen Exportländern bildet einen wichtigen Punkt der Importstrategie.

Der Großelektrolyseur in Moorburg (Hamburg Green Hydrogen Hub) und das Wasserstoff-Industrie-Netz markieren maßgebliche Schritte für den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Hamburg. Beide Meilensteinprojekte sind durch den Erhalt der IPCEL-Förderung in den Medien stark präsent und sorgten auf der Messe für großes Interesse bei internationalen Delegationen. Großen Besucherandrang gab es auch bei Air Products, Mabanaft und Airbus. Im Hamburger Hafen möchten die ersten beiden Unternehmen das Projekt „New Energy Gate“ umsetzen. Es handelt sich dabei um den Bau eines Importterminals für grünes Ammoniak. Air Products plant am eigenen Standort das Cracking von importiertem Ammoniak in den Wasserstoff und die Verteilung ab 2027. Mit einem großen Flugzeugmodell erklärte Airbus am Stand, wie emissionsfreies Fliegen in Zukunft aussieht. Unter dem Namen „ZEROe“ entwickelt und testet Airbus ein Flugzeug mit Brennstoffzellenantriebstechnologie und möchte bis 2035 weltweit den ersten Wasserstoff-Flieger auf den Markt bringen.

 

Besuch japanischer Delegation, Copyright: EEHH

Obwohl die Wasserstoffmesse erst vor wenigen Jahren gestartet wurde, hat sich zu einem wichtigen Treffpunkt der internationalen Wasserstoffcommunity entwickelt. In diesem Jahr besuchten Delegationen aus Nord- und Osteuropa, Kanada und Japan den Hamburg Pavilion. Im Rahmen der von EEHH-Cluster geführten Rundgänge konnten internationale Unternehmen einen Einblick in die Hamburger Wasserstofflandschaft gewinnen, erste Kontakte knüpfen und sich mit Hamburger Unternehmen über Infrastruktur, Lieferkette und Technologie austauschen.

Die Hydrogen Technology Expo Europe führt TransGlobal Events jährlich durch; der nächste Termin ist vom 21. bis 23. Oktober 2025 in Hamburg.

Über Jingkai Shi

Profilbild zu: Jingkai Shi

Hamburg ist die Modellregion der Energiewende und deutsche Windhauptstadt mit Verbindungen in die ganze Welt. Die lokale Erneuerbare Energien-Branche ist damit ein zentraler Partner für die internationale Energiewirtschaft. Als Ansprechpartner für internationale Kooperation im Bereich Erneuerbare Energien betreue ich die Beziehung des EEHH-Clusters zu internationalen Branchenetzwerken, unterstütze die EEHH-Mitglieder bei ihren Auslandsaktivitäten und trage mit Social-Media-Aktivitäten zu einer stärkeren Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Hamburg auf der Weltbühne bei.

von Jingkai Shi