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Gestärkte Akzeptanz Grundlage für weiteren Wind-Energie-Ausbau Forum von Ahnen und Enkel auf den 27. Spreewindtagen

13 Milliarden Euro Wertschöpfung, 160.200 Arbeitnehmer – die Windbranche bildet bundesweit mittlerweile ein volkswirtschaftliches Schwergewicht. Rund 30 Jahre Erfolgsgeschichte, aber aktuell stockt der weitere Onshore-Ausbau in vielen bundesdeutschen Regionen.

Gestärkte Akzeptanz Grundlage für weiteren Wind-Energie-Ausbau
Hildegard Thüring, BWE, stellte die Kampagne "Die Windkraft" vor (EEHH GmbH)

Anlass für die Berliner Kommunikationsagentur Ahnen und Enkel, auf den 27. Spreewindtagen im Mecklenburgischen Linstow ein Forum zum Thema „Akzeptanz und Beteiligung“ zu veranstalten. Von Gesetzgebungsverfahren über Konzepte von Bürgerbeteiligung bis hin zur aktuellen Kommunikationskampagne des BWE bildete das sehr gut besuchte Forum ein breites Spektrum ab.

Mehr Kommunikation als Mittel für mehr Akzeptanz

„Wir müssen die Bürger überzeugen, nicht die Experten“, so Hildegard Thüring vom Bundesverband WindEnergie. Die Kampagne „Die Windkraft“ möchte vermitteln, welchen Nutzen Bürger vom Windenergieausbau haben, vor allem auch Anwohner von Windparks. Auf Postkarten und Plakaten mit vielfältigen Sprüchen kommen Themen wie Klimawandel, Kohleausstieg und Windenergie-Ausbau zum Tragen. Beispiel: „Windparks tragen Früchte“.

Windenergie und Bürgerbeteiligung in Mecklenburg-Vorpommern

Pro und Contra des neuen Bürgerbeteiligungsgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern beleuchteten Olaf Fiesel, Leiter des Referats Erneuerbare Energien im Energieministerium, sowie der Rechtsanwalt Prof. Dr. Martin Maslaton, der den Projektentwickler UKA als Mandanten in der Verfassungsklage gegen das Gesetz vertritt. Das Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz, seit Mai 2018 in Kraft, schreibt vor, dass Projektentwickler Bürgern und Gemeinden im Umkreis von fünf Kilometern um ihre Anlagen mindestens 20 % der Anteile anbieten müssen. Maslatons Argumente gegen das Gesetz lauten im Wesentlichen, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern seine gesetzgeberischen Kompetenzen überschreite und Grundrechte der Betreiber verletze.

Bürgerbeteiligung in der Praxis

„Mit einer einfachen und flexibel einsetzbarer Software ermöglichen wir es Stadtwerken, Energieversorgern und Projektierern, jede Art von Bürgerbeteiligung zu realisieren“, so Josef Baur, Geschäftsführer der eueco GmbH aus München. Aktuell könnten sich Bürger nur als Kommanditisten oder mit Sparbriefen beteiligen. Da häufig sehr viele Personen an einem Projekt beteiligt seien, biete gerade die Digitalisierung für die Kommunikation unter einander große Chancen. Weitere Vorträge des Forums „Akzeptanz und Beteiligung“ drehten sich um Aspekte wie Mediationsverfahren, Vogelschutz und Vermeidung von Störgeräuschen, hervorgerufen von Windenergie-Anlagen.

Rund 2.000 Personen aus der Windenergie-Branche besuchten die Spreewindtage. 2019 findet die Veranstaltung unter dem Motto „Wenn der Wind sich dreht“ vom 5. bis 7. November in Potsdam statt.

https://windenergietage.de/2019/

 

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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