Details

„Führungskräfte sollten sich selbst gut kennen“ – Interview mit Organisationexpertin Laura E. Slade zu Role Models

Im folgenden Gespräch verrät Laura E. Slade, welche Rolle Glaubwürdigkeit für Role Models bzw. für Führungskräfte spielt.

„Führungskräfte sollten sich selbst gut kennen“ –
Laura E. Slade (privat)

EEHH: Wie bist Du auf das Thema Role Models gekommen? Wie war Deine persönliche Entwicklung bis dahin?

Laura E. Slade: „Meine erste Begegnung mit dem Thema hatte ich durch den Aufbau einer Community im Food- und Freizeitbereich. Das klingt etwas ungewöhnlich, ist es aber nicht. Zu der Zeit habe ich ein Start-Up mit aufgebaut, das seinen Kund*innen die Möglichkeit bot, Mitglieder zum Essen zu sich nach Hause einzuladen oder als Gast sich selbst für Events einzuladen. In Städten wie Aachen fanden viele frisch Hinzugezogene dieses Angebot sehr attraktiv, um neue Sozialkontakte zu knüpfen. Schon damals habe ich gelernt, dass das Wichtigste ist, als authentisch und glaubwürdig wahrgenommen zu werden. Nur dann identifizieren sich die Leute wirklich mit dem Angebot.“

EEHH: Wie hast Du das festgestellt?

Laura E. Slade: „In Wahrheit haben sich alle aus emotionalen Gründen an unserer Plattform beteiligt. Die einen wollten ihre neue Einrichtung präsentieren, die anderen neue Rezepte ausprobieren. Heutzutage laufen die klassischen Familienmodelle aus. Menschen suchen nach anderen Orientierungspunkten, eher unkonventionellen. Wertschätzung finden sie in Communities, aber auch in Unternehmen bei Führungskräften.“

EEHH: Worin bestehen für Dich die Kernelemente gelungener Führung?

Laura E. Slade: „Das A und O eines Unternehmens stellt für mich das Organigramm dar. Aus ihm sollte klar und deutlich hervorgehen, wo mein Platz ist, ohne Willkür und Diskussion. Nur, wer seinen Platz kennt, kann sich auf ihm erfolgreich entfalten. Führungskräften nehmen in diesem Kontext Vorbildfunktionen ein und bieten damit ihren Mitarbeitenden auch Orientierung. Während sich das Team nach oben an der Führungskraft orientiert, tut es die Führungskraft nach unten umgekehrt auch. Nur aus diesem Zusammenspiel kann ein vertrauensvolles und wirkundsvolles Miteinander entstehen."

EEHH: Welche Tipps würdest Du einer neuen Führungskraft mit auf den Weg geben?

Laura E. Slade: „Am wichtigsten ist es, meiner Meinung nach, sich selbst gut zu kennen. Nur, wer seinen eigenen Triggerpunkte kennt, kann vorhersehbar gut reagieren. Vorhersehbarkeit ist das Gegenteil von Willkür und damit eine Säule für psychologische Sicherheit. Wer vorhersehbar ist, ist wiederholbar. Und genau da kommt die Vorbildsfunktion ins Spiel. Wir wollen gutes Verhalten vorhersehen und wiederholen. Seine Beobachtungsgabe sollte man ebenfalls stärken,um bereits auf Unausgesprochenes reagieren zu können, sowie Die richtigen Fragen zu stellen und Antworten auf relevante Fragen zu geben - das ist Handwerkszeug, was in die Toolbox einer jeden Führungskraft gehört."

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

Über Astrid Dose

Profilbild zu: Astrid Dose

Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

von