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Energiewende auf Französisch Offshore-Windindustrie in Frankreich

Traditionell galt das deutsche Nachbarland Frankreich nicht als Vorreiter in Sachen Windenergie. 2018 kündigte die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron an, die Onshore-Windenergie des Landes von aktuell 14,3 GW auf rund 35 GW bis 2030 ausbauen zu wollen.

Energiewende auf Französisch
Peter Heinrich/pixelio

Bei Offshore-Wind soll um 2,2 GW aufgestockt werden. Der europäische Windverband WindEurope geht für Frankreich sogar von einem Offshore-Potenzial von 11 GW bis 2030 aus.

Geplante Offshore-Projekte vor Westküste Frankreichs

Courseulles-sur-Mer, Fécamp, Saint-Nazaire, Saint-Brieuc, Îles d’Yeu / Noirmoutier und Dieppe / Le Tréport – so heißen die von der französischen Regierung geplanten Offshore-Standorte vor der Nordwestküste Frankreichs. Alle Projekte erhielten im Rahmen der ersten beiden Offshore-Ausschreibungen in Frankreich 2011 und 2013 Zuschläge. Die Windparks solle eine Leistung von 450 bis 498 Megawatt (MW) und damit eine Gesamtleistung von 3.000 MW aufweisen. Das Offshore-Projekt in Saint-Nazaire geht nach mehrjähriger Vorbereitung in die Realisierungsphase. Die Fundamente für das 480-MW-Projekt sollen bis 2022 fertig gestellt sein. Ein Konsortium von EDF Renewables, Enbridge und Innogy bekam im Rahmen der dritten Ausschreibung den Zuschlag für das Projekt Dunkerque.

Joint Venture von EDF Renewables und Engie für schwimmende Offshore-Windparks

Der Regenerativstromerzeuger EDF Renewables und der französische Energiekonzern ENGIE gründeten Anfang 2020 ein 50/50-Joint-Venture für festinstallierte und schwimmende Offshore-Windparks. Bereits im Mai 2019 hatten die beiden Unternehmen offiziell erklärt, eine neue weltweit gemeinsame Offshore-Einheit zur Vereinigung des industriellen Know-hows beider Unternehmen gründen zu wollen.

Französisches Energie- und Klimagesetz

„Die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen auf See zu fördern“ – sieht das im November 2019 in Kraft getretene Energie- und Klimagesetz vor. Bis 2024 sollen die jährlichen Ausschreibungsvolumina für Offshore-Windenergie bis auf 1 GW angehoben werden. Laut der „Programmation pluriannuelle de l’énergie“ wird 2020 eine weitere Offshore-Ausschreibung für einen Windpark im östlichen Ärmelkanal-Nordseeraum mit einer Kapazität von rund 1.000 MW stattfinden. Gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 strebt Frankreich wie Deutschland eine Dekarbonisierung der Wirtschaft bis 2050 an.

 

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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