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Energieberatung für öffentliche Liegenschaften – Chancen erkennen, Potenziale heben
Schulen, Rathäuser, Feuerwachen, Bibliotheken – öffentliche Nichtwohngebäude sind nicht nur funktionale Orte, sondern auch sichtbare Symbole für die Leistungsfähigkeit einer Kommune.

Wer diese Gebäude energetisch optimiert, spart dauerhaft Kosten, reduziert CO₂-Emissionen und setzt ein klares Zeichen für den Klimaschutz. Die Schlüsselrolle spielt dabei eine fundierte Energieberatung: Sie verbindet strategische Planung mit technischer Präzision und macht die Energiewende im kommunalen Alltag umsetzbar.
Warum Kommunen jetzt handeln sollten
Kommunen stehen im Zentrum der Energiewende. Sie verwalten einen erheblichen Teil des öffentlichen Gebäudebestands, sind Arbeitgeber, Dienstleister und Vorbilder für ihre Bürgerinnen und Bürger. Laut der Studie „Kommunen als zentrale Umsetzungsinstanz einer erfolgreichen Energiewende“ der Deutschen Energie-Agentur (dena, Stand: Juni 2025) sind rund 14 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland auf den kommunalen Gebäudesektor zurückzuführen. Die Energieeinsparpotenziale liegen bei diesen Liegenschaften bei durchschnittlich 30 bis 50 Prozent. Werden sie konsequent gehoben, reduzieren Kommunen nicht nur ihren CO₂-Ausstoß erheblich, sondern entlasten auch ihre Haushalte dauerhaft. Investitionen in energetische Sanierungen amortisieren sich über niedrigere Betriebskosten und stabilisieren die Finanzplanung über Jahrzehnte hinweg. Die Rahmenbedingungen sind günstig: Mit Programmen wie z.B. der Bundesförderung für Energieberatung Nichtwohngebäude unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Kommunen mit bis zu 50 Prozent Zuschuss für qualifizierte Beratungen, einschließlich Heizlastberechnung.
Wirtschaftlichkeit als zentraler Faktor
Energieberatung ist kein Selbstzweck – sie ist ein Instrument, das Kommunen hilft, ihre Haushalte langfristig zu entlasten. Jede eingesparte Kilowattstunde bedeutet weniger laufende Kosten für Heizung und Strom. Gleichzeitig schützt eine klare Priorisierung davor, Mittel in Maßnahmen zu investieren, die nur geringe Wirkung entfalten.
Besonders in Zeiten knapper Budgets ist die Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit entscheidend: Investitionen in energetische Sanierung amortisieren sich nicht nur über niedrigere Betriebskosten, sondern stabilisieren auch die Finanzplanung über Jahrzehnte hinweg. So wird Energieberatung zu einem Hebel, um Klimaziele zu erreichen und die kommunale Handlungsfähigkeit zu sichern.
Herausforderungen erkennen – Chancen nutzen
Unsere Erfahrung zeigt, dass Kommunen über große Einsparmöglichkeiten verfügen – doch komplexe Entscheidungswege, knappe Ressourcen und unsichere Förderbedingungen bremsen sie oft aus.
● Lange Entscheidungswege: Kommunale Projekte durchlaufen oft komplexe Verfahren – das sichert Beteiligung, braucht aber Zeit und verzögert den Start.
● Personelle Engpässe: Technisches Fachpersonal ist rar, und viele Kommunen stoßen hier an Kapazitätsgrenzen.
● Unsicherheit bei Fördermitteln: Unterschiedliche Fristen, wechselnde Anforderungen und komplizierte Antragsverfahren bremsen Projekte aus.
Doch genau diese Herausforderungen lassen sich mit einer qualifizierten Energieberatung in Chancen verwandeln. Dabei werden die aktuellen Energieverbräuche erfasst, wirtschaftlich sinnvolle Einsparmaßnahmen aufgezeigt und deren Kosten sowie Nutzen bewertet. Auf dieser Grundlage können Projekte priorisiert und die Beantragung von Fördermitteln gezielt vorbereitet werden.
Energieberatung als strategischer Kompass
Eine qualifizierte Energieberatung ist weit mehr als eine Bestandsaufnahme. Sie beantwortet die zentralen Fragen:
● Welche Liegenschaften bringen das größte Einsparpotenzial, wenn wir sie zuerst sanieren?
● Wie lassen sich Maßnahmen bündeln, um Kosten und Aufwand zu senken?
● Welche Fördermöglichkeiten passen zu unserem Vorhaben?
Damit wird die Beratung zum strategischen Kompass. Sie gibt Sicherheit für politische Beschlüsse, berücksichtigt die oft knappen Ressourcen innerhalb der Verwaltung und sorgt dafür, dass Fördermittel zielgerichtet eingesetzt werden.
Ein typisches Beispiel aus der Praxis
Wie groß die Potenziale sind, zeigt ein Szenario, das wir in vielen Kommunen in Deutschland immer wieder antreffen: Eine Grundschule aus den 1980er-Jahren weist einen hohen Energieverbrauch auf. Durch drei klassische Maßnahmen – Außendämmung der Fassade, Fenstertausch und einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage – lassen sich erfahrungsgemäß mehr als 35 Prozent des Energieverbrauchs einsparen.
Für die Kommune bedeutet das:
● spürbare Senkung der Heizkosten,
● bessere Lernbedingungen durch ein angenehmeres Raumklima,
● und eine deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen.
Dieses Beispiel steht stellvertretend für viele kommunale Gebäude: Energieberatung macht sichtbar, wo genau diese Potenziale liegen – und wie sie in konkrete, wirksame Projekte übersetzt werden können.
Vom Potenzial zur Umsetzung: So läuft der Prozess
Nach der Analyse der Chancen und Hürden folgt der konkrete Fahrplan. In der Praxis bewährt sich ein Ablauf in fünf Schritten:
1. Initiale Portfolioanalyse Bestandsaufnahme aller Liegenschaften anhand von Energieausweisen und Verbrauchsdaten, ergänzt durch Vor-Ort-Begehungen bei Bedarf. Ziel: ein priorisiertes Ranking nach Wirtschaftlichkeit, Förderfähigkeit und CO₂-Einsparpotenzial.
2. Energieberatung & Heizlastberechnung Detaillierte Erfassung des Ist-Zustands pro Gebäude. Die Heizlastberechnung ermittelt, wie viel Wärme ein Raum oder Gebäude tatsächlich benötigt. Das bildet die Grundlage, um Heizungsanlagen richtig zu dimensionieren, Dämmmaßnahmen gezielt zu planen und Fehlinvestitionen zu vermeiden. In diesem Schritt setzen wir auf moderne Technologien und digitale Verfahren, die eine schnelle, präzise und umfassende Erfassung der Gebäudedaten ermöglichen und direkt in Planungsmodelle übertragen werden können.
3. Übergeordneter Sanierungsfahrplan Zusammenführung der Einzelergebnisse zu einem Gesamtplan für das gesamte Portfolio. Priorisierung nach Kosten-Nutzen-Verhältnis, Umsetzungsgeschwindigkeit und lokalpolitischen Zielsetzungen.
4. Feinplanung & Vergabe Erstellung technischer Leistungsverzeichnisse und Begleitung der Ausschreibungen. So wird sichergestellt, dass Maßnahmen technisch präzise, rechtlich sauber und wirtschaftlich sinnvoll vergeben werden.
5. Umsetzung & Monitoring Begleitung der Bauphase, Qualitätssicherung und Abnahme. Kontinuierliche Erfolgskontrolle sorgt dafür, dass geplante Einsparungen auch tatsächlich erreicht werden.
Gesellschaftliche Wirkung: Vorbild und Multiplikator
Energetisch sanierte öffentliche Liegenschaften sind mehr als eine Effizienzmaßnahme. Sie senden eine Botschaft: „Wir handeln und wir investieren in unsere Zukunft.“ Sie haben eine Vorbildfunktion für Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt auch für andere Kommunen, die ähnliche Vorhaben anstoßen. Eine energetisch modernisierte Schule oder ein klimaneutral betriebenes Rathaus werden so zu Symbolen einer aktiven, verantwortungsbewussten Kommunalpolitik.
admi Kommunal als Partner der kommunalen Energiewende
„Eine umsetzungsorientierte Energieberatung gibt Kommunen die Sicherheit, heute die richtigen Entscheidungen für morgen zu treffen. Unser Anspruch ist dabei immer, dass die Ergebnisse nicht in Berichten liegen bleiben, sondern in konkrete Projekte münden – technisch fundiert, wirtschaftlich sinnvoll und wirksam für den Klimaschutz.“ – Freddi Lange, Geschäftsführer admi Kommunal.
Unser Ansatz verbindet strategische Planung mit technischer Umsetzung. Wir unterstützen Kommunen dabei, komplexe Prozesse zu strukturieren, Förderchancen optimal zu nutzen und Maßnahmen so zu priorisieren, dass die Energiewende vor Ort wirksam wird.
Fazit
Eine umsetzungsorientierte Energieberatung für öffentliche Liegenschaften ist der Schlüssel, um Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Wirkung miteinander zu verbinden. Sie hilft Kommunen, aus Herausforderungen konkrete Handlungsansätze zu entwickeln und Schritt für Schritt eine zukunftsfähige Infrastruktur aufzubauen.
Quellen:
● Deutsche Energie-Agentur (dena): Kommunen als zentrale Umsetzungsinstanz einer erfolgreichen Energiewende, Stand: Juni 2025
● Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Energieberatung für Nichtwohngebäude, 2024
● Landesprogramm progres.nrw, 2025
● Sonderprogramm Rheinisches Revier, 2025
Autor: Michael Kalfas, admi Kommunal GmbH
