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Digitalisierung im Klimaschutz, Sektorenkopplung – Kernthemen auf den Berliner Energietagen 2018
Digitalisierung - Chance und Risiko zugleich. Nachhaltigkeitsexperte Prof. Dr. Tilman Santarius, TU Berlin, schilderte in seinem Impulsauftrag der BUND-Session „Smart? Chancen und Risiken der Digitalisierung für den Klima- und Ressourcenschutz“ positive und negative Aspekte.
Kritisch hob er hervor, dass autonom fahrende Autos beispielsweise sehr datenintensiv seien und Zukunftstechnologien sehr stark auf bestimmte knappe Rohstoffe angewiesen sein, u.a. Lithium. Außerdem habe sich das Kapital sehr stark in bestimmten IT-Unternehmen gebündelt - Apple, Amazon und Microsoft. Auch wenn Digitalisierung für den Verbraucher viele Chancen bieten würde, sei ein konsequenter Datenschutz enorm wichtig.
Smart Home – ein Trend in Deutschland?
Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssten stärker miteinander verknüpft werden, forderten auch Dr. Ralph Hintemann und Simon Hinterholzer, Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit gGmbH. Sie verfassten im Auftrag des BUND eine Studie zum Thema „Smarte Rahmenbedingungen für die Einsparung von Energie und anderen Ressourcen bei vernetzten Haushalts-Produkten“. Während in den USA die Konsumenten verstärkt smarte Haushaltsgeräte erwerben würden, seien deutsche Verbraucher bisher zurückhaltend.
Digitalisierung in Privathaushalten
Birgt die Digitalisierung für Verbraucher Vorteile, wie z.B. weniger Strom- und Heizkosten? Oder provoziert sie erst recht höhere Stromverbräuche? Werden bestimmte Konsumenten, die sich ein Smart Home finanziell leisten können, bevorzugt? Über diese Fragen und mehr diskutierten Irmela Colaço BUND, Ulrich Benterbusch, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Dr. Thomas Engelke Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., und Robert Spanheimer, Bitkom Bundesverband Informationswirtschaft. Einigkeit herrschte darüber, dass die Sinnhaftigkeit von Digitalisierung stets hinterfragt werden und auf die Meinung der Verbraucher gehört werden solle. Die Entscheidung für ein Smart Home solle immer noch eine freiwillige sein.
Sektorenkopplung mit Gas – ein System-Update für die Energiewende?
Über die möglichen Synergien von Windenergie und Gas referierten Experten auf der gemeinsamen Session des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und der Initiative Erdgasspeicher e.V. (INES). Die Förderung und der Ausbau der Sektorenkopplung sei die wichtigste Aufgabe der Bundesregierung im Bereich Klimaschutz betonten BWE-Präsident Herrmann Albers und INES-Geschäftsführer Sebastian Bleschke. Aber auch die CO2-Bepreisung und die Netzentgeltproblematik stellten zentrale Herausforderungen dar.