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„Die Menschen wollen Klimaschutz“ 25. Treffpunkt Erneuerbare Energien Hamburg „Wasserstoff als Zukunftstechnologie“

Wasserstoff-Projekte – Zukunftsperspektive für die Energiewende oder nur ein Hype?

„Die Menschen wollen Klimaschutz“

Auf dem 25. Treffpunkt Erneuerbare Energien Hamburg Ende Februar beleuchteten Reinhard Christiansen, Geschäftsführer der Energie des Nordens GmbH und Co. KG; Dr. Björn Dietrich, Abteilungsleiter Energie, Behörde für Umwelt und Energie; und Prof. Dr. Detlef Schulz, Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg, das Element und seine Anwendung aus unterschiedlichen Perspektiven. In einem bis auf den letzten der 170 Plätze besetzen „Moot Court“ der Bucerius Law School führte Moderatorin Lea-Valeska Giebel, Public Affairs Officer beim DNV GL, durch den Abend.

Vorzeigeprojekt „Windpark Ellhöft"

„Die Menschen wollen Klimaschutz! Wir müssen mehr Leuchtturmprojekte umsetzen, um die Energiewende wieder in Schwung zu bringen“, forderte Reinhard Christiansen. Anschaulich schilderte er, wie der 1999 in Betrieb genommene Bürgerwindpark Ellhöft heute mittels Elektrolyse Wasserstoff für rund zehn Autos produziert. Gemeinsam mit Greenpeace Energy betreibt der ehemalige Milchbauer und frühere Vorsitzender des Landesverbandes Schleswig-Holstein des BWE das geförderte Projekt. Auch wenn heutzutage Elektrolyseure noch nicht wirtschaftlich liefen, appellierte er an das Publikum: „Seien Sie mutig und machen Sie einfach!“

Perspektive „Reallabore“

„Die Freie und Hansestadt Hamburg entwickelt gemeinsam mit den norddeutschen Bundesländern eine Wasserstoffstrategie. Aktuell stehen wir in Verhandlungen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, um bessere Voraussetzungen für die Bewerbung für die ‚Reallabore‘ zu schaffen“, so Dr. Dietrich. Bis Anfang April 2019 können erste Antragsskizzen eingereicht werden. Die Vollanträge folgen später. Der Vertreter der Hamburger Umwelt- und Energiebehörde betonte, dass ohne wirtschaftlich rentable Power-to-X-Lösungen eine Sektorenkopplung nicht gelingen könne.

Herausforderung Infrastruktur für Verkehrswende

„Aktuell gibt es nicht ausreichend serienreife Wasserstoffbusse, um eine erfolgreiche Verkehrswende umzusetzen“, ergänzte Prof. Schulz. Für eine städtische Infrastruktur bedeutet der verstärkte Einsatz von Wasserstoff in Fahrzeugen eine erhebliche Herausforderung, da Elektrolyseure in dicht bebauten Gebieten nur unter Auflage strengster Sicherheitsbestimmungen errichtet werden dürfen. Mit entsprechender Koordination sei es aber denkbar. Die Potenziale müssten nur genutzt werden. Alle Podiumsteilnehmer teilten die Ansicht, dass Hamburg von der hohen Dichte an aktiven und engagierten Wasserstoffakteuren nur profitieren könne.

Der 26. Treffpunkt Erneuerbare Energien Hamburg findet am 22. August 2019 statt. Thema voraussichtlich: Künstliche Intelligenz in der Energiewirtschaft.

https://windpark-ellhoeft.de/

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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