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"Die Idee entstand auf der berühmten Serviette" Interview mit GRA-Preisträger Andreas Bierlein
Im Gespräch erläutet GRA-Preisträger Andreas Bierlein seine Begeisterung für Erneuerbare Energien.
Im folgenden Gespräch erläutet GRA-Preisträger Andreas Bierlein, Schaeffler AG, seine Begeisterung für die Energiewende und Erneuerbare Energien.
EEHH: Lieber Herr Bierlein, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des German Renewables Awards! Wie sind Sie auf die Idee der Pendelrollenlager für die Rotorlager gekommen?
Andreas Bierlein: "Vielen Dank! Wie so oft im Leben entsteht solch eine Idee und deren Realisierungs-Details nicht allein im stillen Kämmerlein via Gedankenblitz, sondern ergibt sich über Zeit in einem harmonierenden Team. Die Grundidee geteilter Lager im Bereich Wind ist wohl so alt wie die Wind-Hauptlagerung selbst. Aus verschiedenen Gründen wurde das damals – zurecht – nicht realisiert. Der Anstoß für die Machbarkeit der heutigen Umsetzung ist tatsächlich in einer abendlichen Diskussion vor gut zehn Jahren am Flughafen – zunächst auf der berühmten Serviette – entstanden. Darauf aufbauend wurden in den letzten Jahren verschiedene funktionsrelevante Merkmale gedacht und realisiert, um schlussendlich das Gesamtprodukt in die Felderprobung zu schicken. Wichtig war uns dabei, dass wir eine industrialisierbare und praktisch nutzbare Lösung erarbeiten, die den hohen Anforderungen an die Verlässlichkeit der Hauptlager gerecht werden."
EEHH: Wie lange sind Sie bereits in Kontakt mit der Erneuerbare-Energien-Branche und in welcher Form?
Andreas Bierlein: "Beruflich bin ich seit gut 13 Jahren mit Erneuerbaren Energien verbunden. Dabei unterstützen mein Team und ich Windturbinen-Hersteller bei der Auslegung, Validierung und Realisierung der Hauptlagerungen. Privat zieht sich der Faden schon etwas länger durch mein Leben. Das grundsätzliche Interesse während Schulzeit und Studium hat den späteren Werdegang maßgeblich beeinflusst."
EEHH: An welchen anderen bahnbrechenden Projekten arbeiten Sie gerade bei Schaeffler?
Andreas Bierlein: "Als einer der weltweit führenden Automobil- und Industriezulieferer entwickelt Schaeffler Lösungen und Komponenten für eine nachhaltige Energie- und Mobilitätswende. Im Fokus sind dabei vor allem Produkte und Technologien, die umweltverträglichere sowie effizientere Mobilität und industrielle Anlagen ermöglichen. Klimaschutz ist ein Schwerpunkt der gesetzten Nachhaltigkeitsziele: Bis 2040 wird das Unternehmen die Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen klimaneutral gestalten. Bei etwa 83.000 Mitarbeitern an ca. 200 Standorten weltweit wird sicherlich an einer Vielzahl konkreter Projekte und Produkte gearbeitet, die durchaus als „bahnbrechend“ bezeichnet werden dürften. Aktuelle Beispiele wären Aktivitäten im Bereich Wasserstoff, die effiziente Industrialisierung von Bipolarplatten oder die Entwicklung von LOHC-Technologie. Im Bereich Wälzlager sind hier besonders aktuelle Themen die Reduzierung von CO2 in Herstellung und Betrieb. Konkret geschieht dies etwa durch effizienten Materialeinsatz und reibungsreduziertes Design von Kugel- und Rollenlagern in verschiedenen Anwendungen."