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Bilanz nach einem Jahr der Partnerschaft zwischen Hamburg und Schottland

Ich freue mich, dass unsere Beziehungen zu unseren Partnern und Freunden in Deutschland und ganz Europa noch enger geworden sind.

Bilanz nach einem Jahr der Partnerschaft zwischen Hamburg und Schottland

Unser Bestreben, die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern noch weiter zu vertiefen, wurde auch in unserem gestern veröffentlichten Hydrogen Action Plan hervorgehoben. In diesem Aktionsplan werden die konkreten Schritte dargelegt, die die schottische Regierung unternimmt, um den aufstrebenden Wasserstoffsektor in Schottland dabei zu unterstützen, das gesetzte Ziel von 5 GW an erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff bis 2030, und 25 GW an erneuerbarem und kohlenstoffarmem Wasserstoff bis 2045 zu erreichen. Damit hat Schottland das Potenzial, bis 2045 jährlich bis zu 126 TWh grünen Wasserstoff zu liefern, davon bis zu 94 TWh für den Export nach Europa und den Rest Großbritanniens. Dies entspricht einem Potenzial für den Export von etwa 2,5 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr bis 2045.

Die damit verbundene Technologie birgt ein enormes Potenzial für die erfolgreiche Umsetzung eines gerechten Übergangs („just transition“) für unseren Energiesektor. Sie bietet uns die größte industrielle Chance seit der Entdeckung von Öl und Gas in der Nordsee, und unterstützt zugleich unsere Transformation hin zur Klimaneutralität.

Unsere bestehende Öl- und Gasinfrastruktur, die erfahrenen Arbeitskräfte im Energie-, Öl- und Gassektor sowie eine Versorgungskette, die auf die Energiewende ausgerichtet ist – diese Faktoren sind alle entscheidend für die Etablierung der maßgeblichen Rolle, die Schottland auf dem entstehenden globalen Wasserstoffmarkt spielen kann und möchte. Wir können auf langjährige Erfahrung mit Innovationen im Energiesektor zurückblicken und verfügen über erstklassige Forschungszentren, Testeinrichtungen und Unternehmen mit Fachwissen in der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Wasserstoff. Zudem haben wir über 40 Jahre Erfahrung als Energieexporteur.

Wir verfügen über die enormen natürlichen Ressourcen, die Menschen und den Ehrgeiz, um diese von uns angestrebte, weltweit führende Rolle in der Wasserstoffproduktion zu übernehmen, sowohl für den heimischen Markt als auch für den Export nach Europa. Damit haben wir eine Antwort auf unsere Freunde und Nachbarn, die über ihre eigenen Grenzen hinaus nach Staaten Ausschau halten, die Wasserstoff in großem Maßstab produzieren und bereitstellen können. Wir stehen der Welt offen gegenüber und suchen aktiv nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, um die Entwicklung des grünen Wasserstoffsektors zu beschleunigen.

In diesem Sinne freue ich mich besonders, die Unterstützung der schottischen Regierung für das LHyTS-Projekt ankündigen zu können. Dieses Projekt wird eine wichtige Rolle bei der Erprobung und Entwicklung unserer Wasserstoffexportrouten spielen, während wir unsere Wasserstoffkapazitäten und unser Exportpotenzial in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen. Die in Erwägung gezogene Route führt von Schottland nach Rotterdam, aber die gewonnenen Erkenntnisse werden auch für die Häfen an der Nordküste – einschließlich Hamburg und Wilhelmshaven – gültig sein.

Schottland liegt nur 750 km von der deutschen Küste entfernt und verfügt über eine gute Anbindung an die wichtigsten Wasserstoffimportstandorte auf dem nordeuropäischen Festland – etwa nach Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Dies gibt uns zudem die Möglichkeit, uns als Drehscheibe zwischen der Nordseeregion und Irland zu etablieren.

Auf unsere Vereinbarung mit dem Hamburger Senat im November 2021 folgte im April dieses Jahres ein Geschäftsbesuch in Hamburg und eine weitere Absichtserklärung zwischen dem EEHH und dem schottischen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband. Im September nahmen 32 schottische Unternehmen an der Wind Energy Hamburg teil und mein Amtskollege, Ivan McKee, durfte die Wasserstoffkonferenz eröffnen. Es war zudem eine große Freude für Schottland, im November am Hafen-Workshop in Hamburg teilzunehmen, der zum Teil auf dem Scot2Ger-Bericht vom Juni aufbaute – einem Bericht, der das Potenzial Schottlands bekräftigte, ein Exporteur von sauberem, grünem Wasserstoff nach Deutschland werden zu können.

Wir sind bestrebt, unsere bestehenden internationalen Verbindungen zu stärken, unter anderem und insbesondere mit Hamburg. Ich freue mich bereits darauf, dies im neuen Jahr zu realisieren. Dazu gehört natürlich auch die Fortsetzung unserer Tradition, „Green Whisky“-Tastings zu organisieren – denn es ist immer ein Vergnügen, gemeinsam mit Ihnen Whisky aus der wachsenden Zahl schottischer Brennereien zu genießen, die auf eine CO2-neutrale Produktion von Whisky umgestellt haben.

Mit diesen Worten wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr. Sláinte.

Michael Matheson, Cabinet Secretary for Net Zero, Energy & Transport

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