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Editorial Februar

Editorial Februar
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Die EU-Kommission hat letzte Woche ein großes Paket an Wasserstoff-Infrastrukturprojekten beihilferechtlich bewilligt. Dies war etwa zweieinhalb Jahre, nachdem die EU-Staaten ihre Projekte als „Important Projects of Common European Interest – IPCEI“ in Brüssel angemeldet hatten, sicher auch allerhöchste Zeit. Die EU-Kommission hat mit dieser Entscheidung einerseits einen sehr wichtigen Meilenstein für die künftige Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Europa gelegt – andererseits ist die jetzige Bekanntgabe auch ein Beleg dafür, dass Prozesse in der EU beschleunigt werden müssen, damit die ambitionierten Klimaziele der EU eingehalten werden können oder auch der „Green Deal“ umgesetzt werden kann.

Von den insgesamt 33 Infrastrukturprojekten, Elektrolyseure, um Wasserstoff zu erzeugen und Pipelines um Wasserstoff zu transportieren, werden mit 23 Projekten ein Großteil in Deutschland umgesetzt; zwei davon sind wichtige Infrastrukturprojekte in Hamburg. Das erste Projekt ist der 100 MW Elektrolyseur „Hamburg Green Hydrogen Hub – HGHH“, der durch ein Konsortium von Luxcara und den Hamburger EnergieWerken am Standort Moorburg umgesetzt wird. Da am Standort Moorburg ein starker Stromanschlusspunkt vom früheren Kohlekraftwerk frei verfügbar ist, kann hier in Zukunft nach der ersten 100 MW-Stufe, noch erheblich Elektrolyseurkapazität erweitert werden - eine zweite Stufe von 700 MW ist geplant. Im Umkreis von wenigen Kilometern um Moorburg herum sind nahezu allen wichtige Industrieabnehmer für grünen Wasserstoff im Hamburger Hafen versammelt. Das zweite Projekt ist das „Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz – HH-WIN“, das  zunächst 40 Kilometer Wasserstoffrohre und Wasserstoff vom Erzeuger zu verschiedenen Abnehmern transportieren soll – also die Infrastruktur, die für eine Wasserstoffwirtschaft Voraussetzung ist und auch dafür, dass ein Marktplatz für Wasserstoff entstehen kann.

Beide Projekte bilden zusammen den Nukleus für das künftige Wasserstoffsystem im Hamburger Hafen. Nicht zuletzt befinden sich zwei wichtige, geplante Importterminals für grüne Wasserstoffderivate in wenigen hundert Metern Entfernung vom ehemaligen Kraftwerk Moorburg, sodass ein echtes und diversifiziertes Wasserstoff-Ökosystem um diesen Kern herum wachsen kann, das Import und heimische Produktion von Wasserstoff anbieten kann.

Nach dieser sehr langen Wartezeit gehen die Glückwünsche unseres Clusters natürlich an allen beteiligten Akteuren! Für die künftige klimaneutrale Transformation der Industrie in Hamburg und der Metropolregion kann die Bedeutung dieser Entscheidung nicht überschätzt werden – daher wird sie sicher auch ein Ansporn sein!

Über Jan Rispens

Profilbild zu: Jan Rispens

Seit Gründung in 2011 ist Jan Rispens, als gelernter Elektrotechnik-Ingenieur, Geschäftsführer der EEHH Clusteragentur und seit 20 Jahren aktiv im Bereich nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz.

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