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Stadt – Land – Wind

Unter dem Motto „Stadt, Land, Wind“ traf sich am 18.04. in Husum die Windbranche Schleswig-Holsteins in Husum. Mit den über 500 Teilnehmern aus Wirtschaft und Politik wurden Themen wie die Regionalplanung für Windkraftanlagen, alternative Vermarktungskonzepte, Sektorenkopplung, Engpassmanagement und die Entwicklung der bundespolitischen Rahmenbedingungen diskutiert.

Stadt – Land – Wind
Podiumsdiskussion mit NEW 4.0 Partnern, Foto: Lars Kaiser

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Profilbild zu: Lars Kaiser

Lars Kaiser leitet seit Januar 2017 die Koordinierungsstelle Schleswig-Holstein für NEW 4.0, die bei der EKSH in Kiel angesiedelt ist. Er ist in Schleswig-Holstein erster Ansprechpartner für die dortigen Partner und Kontakte. Zu den Kernaufgaben gehören die Koordinierung der Maßnahmen der Akzeptanzwerbung für das Gesamtvorhaben in den Regionen Schleswig-Holsteins und die Koordinierung der marktlichen und regulatorischen Aspekte gemeinsam mit den Ministerien in Schleswig-Holstein.

BWE-Präsident Hermann Albers setzte dabei den Fokus auf die gleiche Doppelstrategie wie NEW 4.0:

Schleswig-Holstein war und ist beim Netzausbau Vorreiter. Parallel brauchen wir aber auch fortschrittliche Impulse um Windstrom vor Ort nutzen zu können. Wir wollen Gewerbe und Industrie versorgen dürfen, Mobilität- und Wärmekonzepte vor Ort durch Windenergie tragbar machen. Die gesetzlichen Schranken für die direkte Vermarktung von Windstrom müssen zügig abgebaut werden.

Partner von NEW 4.0 mit dabei

In Husum präsentierten einige Partner von NEW 4.0 ihre aktuellen Themen. So wurde ENKO als Lösungsansatz für Engpassmanagement auf der Podiumsdiskussion „Abgedreht statt eingespeist“ unter anderem mit Michael Frech (ARGE Netz), Jan Gratenau (HanseWerk) und Markus Hirschfeld (MELUND) diskutiert. Auch im Forum zu alternativen Vermarktungskonzepten wurde das Erneuerbare Kraftwerk der ARGE Netz und ENKO als zukunftsweisendes Konzept aufgegriffen.

Unter anderem über neue industrielle Vermarktungswege mit Wasserstoff berichtete Marko Bartelsen (Energie des Nordens). Getreu dem Motto „Elektromobilität ohne Kabel“ erklärte er das Konzept des Elektrolyseurs in Verbindung mit einer Wasserstofftankstelle. Der hier eingesetzte Strom wird vorrangig aus Windstrom kommen, der vom Einspeisemanagement betroffen ist. Deshalb handelt es sich hierbei um einen der ersten Akteure, die die ENKO Plattform nutzen werden.

Darüber hinaus gab es einen Infostand der Power to Heat Modellregion Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, die gemeinsam mit dem NEW 4.0 Partner IWO umgesetzt wird. Der Ansatz, fossil betriebene Heizungen zusätzlich mit Elektroheizern auszustatten, ermöglicht eine zusätzliche Integration von Strom aus Erneuerbaren Energien in den Wärmesektor. Weitere Informationen hierzu gibt es in dem Fernsehbeitrag zum Windbranchentag.

Regionalplanung in der Kritik

Kritische Töne hingegen gab es in Richtung der stockenden Regionalplanung, die aktuell den Bau neuer Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein verhindert: „Wir brauchen dringend die Erteilung von Baugenehmigungen, damit Schleswig-Holstein am bundesweiten Ausschreibungssystem, überhaupt wieder teilnehmen kann“, sagte Reinhard Christiansen, BWE-Landesvorsitzender Schleswig-Holstein und Geschäftsführer der Energie des Nordens GmbH & Co. KG.

Mehr Informationen zum Bundesverband Windenergie Schleswig-Holstein finden Sie hier.