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Offshore wind of tomorrow - Market integration by next generation technology 15te Hamburg Offshore Wind Conference

“Wir benötigen keine neuen Innovationen, sondern müssen die nutzen, die es bereits gibt“, so Windpionier Henrik Stiesdal in seinem Schlussvortrag auf der 15ten Hamburg Offshore Wind Conference (HOW), „viele Entscheidungsträger in unserer Branche sind immer noch Männer und etwas unflexibel. Daran müssten wir dringend etwas ändern. Wir dürfen uns aber glücklich schätzen, in der Windbranche und letztlich für den Erhalt der Erde zu arbeiten.“

Offshore wind of tomorrow - Market integration by next generation technology
Giles Dickson auf der HOW 2018 (DNV GL/EEHH)

Mit diesen leicht emotionalen Worten endete die HOW 2018. Rund 200 Teilnehmer verfolgten anderthalb Tage im Empire Riverside Hotel Hamburg aufmerksam Vorträge und Podiumsdiskussion zu den aktuell heiß diskutierten Trends in der Offshore-Branche.

Der CEO des europäischen Windverbandes, Giles Dickson, erläuterte in seinem Keynote eindringlich die Zusammenhänge zwischen Marktvolumen für Offshore-Wind und die zu erwartende Innovationsfreudigkeit und damit sinkende Erzeugungskosten für Offshore-Windstrom. Er sagte, dass die derzeit geplante, durchschnittliche Ausbauleistung in Deutschland von etwas mehr als 700 MW pro Jahr deutlich aufgestockt werden könnte und sollte. Ebenso sei es für die weitere Entwicklung des Offshore-Marktes in Europa nötig, dass die europäischen Staaten ein Gesamtausbauvolumen von mindestens etwa 6 Gigawatt pro Jahr erreichen. Die sichtbare Kostendegression der letzten Jahren, mit den Nullgeboten, würde dies auch problemlos möglich machen, so Dickson.

Einfluss des Strommarktes auf Offshore Wind

Mehr erneuerbarer Strom im Netz resultiere auf längere Sicht in einem niedrigeren Strompreis, führte Claas Hülsen, Strommarktexperte bei DNV GL, in seinem Impulsvortrag zur Podiumsdiskussion „Love it or hate it…! Offshore wind and the dependency on the power market“ aus. Außerdem führe die Zunahme an 0-ct-Geboten bei den Ausschreibungen zu einer geringeren Anzahl an potenziellen Auktionsteilnehmern. Grundsätzlich waren sich alle Diskutanten einig, dass sich auch die großen Turbinenhersteller stärker mit den Entwicklungen auf dem Strommarkt auseinandersetzen und darauf in ihren Anlagenkonzepten reagieren sollten.

Zukunftsmärkte für Offshore Wind

„Die Politiker in Taiwan verfolgen seit 2012 eine sehr aktive und stringente Linie im Ausbau von Offshore-Windenergie“, erläuterte Achim Berge Olsen von WPD. Neben Taiwan bieten aber auch die Niederlande und die USA attraktive Perspektiven für die Offshore-Industrie. In den USA wurden kürzlich 13 neue Gebiete mit 15 GW Potenzial ausgewiesen, berichtete Liz Burdock, Business Network for Offshore Wind. Local-Content-Bestimmung stellten hier keine Hinderungsgründe dar.

Die 16te HOW des EEHH-Clusters und des DNV GL wird am 2. und 3. April 2019 in Hamburg stattfinden.

https://www.dnvgl.com/events/15th-hamburg-offshore-wind-conference-99078

Über Astrid Dose

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Reden, schreiben und organisieren – und das mit viel Spaß! So sehen meine Tage beim EEHH-Cluster aus. Seit 2011 verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing des Hamburger Branchennetzwerkes. Von Haus aus bin ich Historikerin und Anglistin, mit einem großen Faible für technische Themen.

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